Stand der Bearbeitung: 24.3.2017
Zuletzt bearbeitet: 13.4.2017
Am S-Bahnhof Südkreuz in Berlin-Schöneberg, unweit des Euref-Campus, wo die Firma eine Zweigstelle zur Bedienung des weltweiten Marktes eröffnet hat, findet sich ein Exemplar der hochgelobten Super-Feinstaub-Schlucker. Sie sollen die Filterleistung von BIS ZU 275 Bäumen haben. Das "bis zu" wird leider meistens vergessen anzugeben, wenn eine Lobeshymne auf den Baum-Ersatz? angestimmt wird.
In diesem Beitrag werden die Leistungen des CityTree und der Stadtbäume sowie Moose gegenüberstellt und abgewogen, wer welche und wieviele Leistungen bringt. Daraus könnte sich ein Resümee ergeben.
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Die Webseitenbetreiber machen als erstes auf die Ursache der Luftverschmutzung visualisiert aufmerksam:
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Das Einatmen schlechter Luft bei 90 Prozent aller Stadtbewohner (dargestellt durch Wolke)
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8 Millionen Todesfälle jährlich (dargestellt durch 3 Köpfe)
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1,6 Billionen Dollar wirtschaftlichen Schaden (dargestellt durch Paragraphen-Zeichen §)
In Entwicklung ist ein Projekt, das die Verschmutzung des Straßenverkehrs visualisiert.
Die Lösung besteht aus einer "einzigartigen Kombination aus Internet of Things (IoT / Internet der Dinge) und Pflanzen" (Abgebildet sind rechte und linke Hand mit Smartphone und einem Büschel heimischem Moos, verbunden durch ein Plus(+)-Zeichen)
Auf ihrer Webseite versprechen die Projektentwickler Peter Sänger, Dénes Honus, Zhengliang Wu und Victor Splittgerber (Gartenbau/Biologie, Architektur, Maschinenbau und Informatik)
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kühle und saubere Luft
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profitabel
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einzigartige Kombination aus Internet of Things und Pflanzen
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10.000 Liter pro Jahr Wasserrückhaltung [von welchem Wasser? die Moosflächen liegen nicht, so dass sie Regenwasser aufnehmen können, sondern stehen überdacht und senkrecht)
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17 Grad Kühleffekt in mehr als 5 Meter Umkreis
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Feinstaubfilterleistung von 275 Bäumen
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Minus 15 Prozent Stickoxide (NOx)
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Minus 25 Prozent Partikels per Million (pPM)
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Minus 240 Tonnen Kohlendioxid (CO2)
Grundlage: http://greencitysolutions.de/ (Green City Solutions / GCS)
Kommentar:
Die Zahlen sind beeindruckend, nur kann ich keine Bezugsgröße erkennen. Ich rätsel, ob es sich um weltweite Zahlen handelt und auf welcher Quellengrundlage sie beruhen.
Es folgen Referenzen von der AOK Plus, Unanimiter Constanter Oslo und DLD/CeBIT, denen sich Auszeichnungen wie Landmark in the land of Ideas 2015, Kultur- und Kreativpiloten Deutschland sowie EYA 2016 anschließen.
Danach stellen sich die vier führenden Unternehmer des Teams als "eine einzigartige Kombination!" und unter anderem ihr Netzwerk aus zum Beispiel TU Dresden, Microsoft, Amazon und Samsung dar.
Weiterhin werden Fotos der grünen Stadtmöbel in verschiedenen Städten gezeigt und eine Zeitskala zur Entwicklung des Unternehmens, das 2014 gestartet ist, präsentiert. Gefeiert wird es immer im Zusammenhang mit Digitalisierung bzw. digitalisierter Stadt.
Kommentar
- Vor allem beeindruckt mich die professionelle Vermarktung der Idee.
- Dreckige Luft ist ein globales Problem, Smog kostet Milliarden. Mit klugen Ideen für saubere Luft lässt sich viel Geld verdienen. Das geniale Konzept einer deutschen Firma steht vor dem Durchbruch.01
- Das Projekt, das die Verschmutzung des Straßenverkehrs visualisiert, heißt "Aircare" und steht kurz vor der Veröffentlichung: Die Open Data-Plattform ist in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union entstanden und soll die Luftverschmutzung, die durch den Straßenverkehr entsteht, visualisieren. Ende August soll das Tool auf der Homepage [der CityTree-Unternehmer] veröffentlicht werden.03
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- im Patentierungsverfahren befindliche, freistehende, rechteckiges Wandkonstruktion mit Moospflanzen an den senkrechten, breiten Flächen. Maße 3 Meter breit mal 4 Meter hoch (mit Bänkchen auf beiden Breitseiten)
An den Schmalseiten befinden sich seitliche Lüftungsschlitze.
- Serienproduktion, acht Wochen Lieferzeit05
- Verbrauch: rund drei Quadratmeter Bodenfläche01 / Grundfläche: zwei mal drei Meter04
- Preis: je nach Ausstattung zwischen 14.000 und 25.000 Euro
Unter anderem lassen sich in die Pflanzenwand digitale Informationen implementieren.
Zur Erhöhung der Profitabilität kann sie zur Info- oder Werbetafel werden.
Implementierung von Technologien wie beispielsweise QR-Code, iBeacon, NFC oder digitale Bildschirme sind möglich. Damit eröffnet sich ein Weg für Out-of- Home-Werbung und Mobile-Commerce- Zwecke.06
CityTrees können auch als Wi-Fi-Hotspot oder E-Bike-Ladestationen dienen.
- CityTrees lassen sich auch mieten oder leasen.
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- Kombination aus Natur und Technik - ohne Wasser- und Stromanschlüsse
- In dem Pflanzencontainer ist Elektronik installiert, als "Internet of things" bezeichnet, die zu Informations- und/oder Marketingzwecken eingesetzt werden kann.
- Der Sockel der Anlage ist nach beiden Seiten hälftig als Sitzbank ausgebildet.
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- In die etwa einen Meter dicke geschwungene und ausgehöhlte Wand ist ein 1.400 Liter fassender Regenwassertank mit durch Photovoltaik betriebener Umwälzpumpe und Zuleitungen zu den Wurzeln der Moose integriert. Der begrünte Metallkörper wird mit Solarenergie betrieben.
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High-Tech-Elemente binden Schadstoffe und reduzieren Luftverschmutzung
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- Verkleidung der Wände auf den beiden Breitseiten mit speziellem Moos - Purpurstieliges Hornzahnmoos (Ceratodon purpureus) und das Graues Zackenmützenmoos (Racomitrium canescens)07 - in
1682 Mooseinheiten01 / 1.780 Töpfe mit Moos03
- andere Angabe: Kombination verschiedener Pflanzen, Hauptbestandteile sind aber immer Mooskulturen. Deckbepflanzung aus Gefäß-, Blüten- oder Staudenpflanzen05
- In Versuchen haben sich Moose als gute Feinstaubfänger und -zersetzer erwiesen. Im Gegensatz zu anderen Pflanzen haben Moose keine Wurzeln. Sie sind darauf angewiesen, Wasser und Nährstoffe aus der Luft und dem Regenwasser zu ziehen..10
- Die Grünfläche beträgt insgesamt zwölf Quadratmeter.
- Diese ergeben eine Filterleistung von 275 normalen Straßenbäumen.01
- Das Moos kompensiert die Abgase von 417 Pkw.05
- Jede Pflanzenwand kann rund 30 Kilogramm Kohlendioxid [CO2] pro Jahr binden.02
- 73 Kilogramm des krebserregenden Stoffes soll jede Wand jährlich aus der Luft filtern.09
- Die Wand wandelt die Abgase [wie alle Grünpflanzen] in Biomasse um - anders als bei technischen Lösungen.09
- Honus: "Das Moos wird in Deutschland gezüchtet, es ist mindestens 20 Jahre haltbar"01
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- Die einzelnen Elemente sind im Baukastenprinzip angebracht; daher können sie einzeln ausgetauscht werden.11
- Die Panels können auch in vorhandene Tunnelportale und Schutzplanken integriert werden.11
- Eine textile Sensorik ist möglich, mit der die Moose überwacht und die einzelnen Module angesteuert werden können.11
- Textile Befestigungen sorgen dafür, dass die Moose in der Vertikalen haften bleiben.11
- Die genügsamen Moose nehmen im leicht feuchten Zustand am meisten Feinstaub auf. Daher sind sie mit einem textilbasierten Modulsystem unterlegt, das dafür sorgt, dass sie bei wechselnden Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Lichteinfall und Feuchtigkeit optimal versorgt werden.11
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- In jedem "City Tree" befinden sich ein Internetanschluss und Sensoren, die die Umgebung analysieren.
- In einem der in Hongkong aufgestellten Elemente befinden sich über hundert Sensoren.
- Diese messen die Sonneneinstrahlung und den Wasserverbrauch.
- Diese Daten werden an eine Anwendung in der Cloud weitergegeben.
- Der Strom dafür wird mithilfe von Solarzellen erzeugt.
- Vorausgesetzt, es gibt keine technische Panne, wird das zuständige Grünflächenamt automatisch über den aktuellen Zustand des biologischen Filters informiert.
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- Damit insbesondere die Moose in Städten nicht austrocknen, versorgt eine Internet-der-Dinge-Technologie sie mit Wasser.
- Die Sensoren messen Feinstaubgehalt, Temperatur und Regenmenge und rechnen aus, wie viel Wasser und Nährstoffe die Pflanzen brauchen und versorgen sie automatisch mit der notwendigen Menge.02
- Der nächste Entwicklungsschritt der Dresdner soll ein Gebläse sein, das die Luft gezielt durch die Wand leitet. Damit könnte das Moos [zumindest theoretisch] noch mehr Staubpartikel filtern .03
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Ein CityTree reinigt eine Fläche von 50 x 50 x 50 Meter von Luftschadstoffen.01
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Wartung:
- Nachfüllen des Tanks, der pro Jahr 10.000 Liter Wasser verdunstet.
Durch eine E-Mail erfährt der Wartungsdienst, wenn der Tank wieder aufgefüllt werden muss.03
- Die Solaranlage benötigt einige Stunden Wartungszeit pro Jahr.
- Kontrolle und gegebenenfalls das Nachpflanzen der Moosfläche
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Messungen:
Filterung von Stickoxid: 15 Prozent04
Teilchen mit Durchmessern bis zu zehn Mikrometer (PM 10): 43 Prozent04
circa 240 Tonnen Kohlendioxid04
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Forschung:
Ohne Bewässerung geht es nicht.12
Im Sommer soll die Wand am Stuttgarter Neckartor mit einem Beschattungsflies vor zu viel Sonne geschützt werden.012
Aussagen zur Filterwirkung können erst gemacht werden, wenn genügend Daten vorliegen12
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In der in dieser Arbeit zugrunde gelegten Literatur wird nur davon gesprochen, dass es sich beim CityTree um einen Metallkörper handelt. Meines Erachtens handelt es sich um einen Stahlkörper. Die Moose sind in Plastikeinheiten in Trägergerüsten untergebracht. Die Technik selbst enthält seltene Metalle und Erden.
**Stahl - Wie gut ist der ökologische Fußabdruck von Stahl?
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Für die Erzeugung von 1 Kilogramm Stahl, müssen der Erde durchschnittlich acht Kilo Gestein und fossile Brennstoffe entnommen werden.
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Die Herstellung einer Tonne Stahl braucht 8.300 Kilowattstunden (kWh) Primärenergie.
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Die Stahlproduktion verursacht große Mengen giftiger Abwässer.
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Stahlproduktion geht mit riesigem Kohleverbrauch einher. Die Luftverschmutzung ist enorm.
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Nickel wird zur Stahlveredelung verwendet. Nickelproduktion schädigt die Umgebung der Hüttenwerke in weitem Umkreis.
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Riesige Mengen Wasser werden für die Herstellung von Stahl verbraucht.
Quelle (überwiegend): http://www.oekosystem-erde.de/html/rohstoffe.html
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Kommentar:
In erzeugten Produkten stecken etwa 93 Prozent Abfall. Beim Abbau der Rohstoffe entsteht Abraum; für den Transport und die Verarbeitung wird Energie verbraucht, für deren Erzeugung wiederum Brennstoffe. Die Luftverschmutzung ist erheblich. Der Wasserverbrauch enorm. Auch Hilfsstoffe tragen zur Umweltverschmutzung bei.
Kann man unter solchen Umständen behaupten, für effektive Luftreinigung zu sorgen?
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*Plastik - Wie umwelt- und naturfreundlich ist Plastik?
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6 Millionen Tonnen Plastikmüll gelangen jährlich ins Meer. Dort haben sie eine Verweildauer:
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Plastiktüten: 1 - 20 Jahre
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aufgeschäumte Plastikbecher / Weißblechdosen: 50 Jahre
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Aluminiumdosen: 200 Jahre
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Einwegwindeln / Plastikflaschen: 450 Jahre
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Angelschnüre: 600 Jahre
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Wo sind die Plastiktöpfchen anzusiedeln, wo die Kabelummantelungen, die Verbindungsschläuche? Zwischen Einwegwindeln und Angelschnüren, also zwischen 450 und 600 Jahre, ehe sie in feinste Teile zerfallen sind? Plastik ist nicht biologisch abbaubar, sondern wird als "Plankton" von Meerestieren aufgenommen, die daran verhungern - oder, wenn die Plastikteile größer sind, ersticken können. Da Menschen, die kein Plastik essen, das Ende der Nahrungskette bilden, nehmen sie diese über ihre Kost Plastik auf. Nahezu alle Menschen haben Plastik im Blut - auch Vegetarier.
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Inland
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Berlin, Südkreuz, Marlene-Dietrich-Platz
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Dresden, Neumarkt, Frauenkirche
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Hannover
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Jena, Ernst-Abbé-Platz
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Klingenthal
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München
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Stuttgart, Neckartor (100 Meter lange Mooswand, 558.000 Euro)
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Ausland
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Hongkong, Wan Chai. Aufstellung im Mai 201701
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Oslo [ab Oktober 2015 zweijährige Testphase für zwei Fragen:
1. Werden die Mooswände von den Menschen angenommen?
2. Ist die Pflanzenzusammenstellung den meteorologischen Gegebenheiten angepasst?09]
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Paris, Place de la Nation
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Ort: km2
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Anzahl Citytrees
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Leistung pro Citytree
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Preis für die Anschaffung
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Dresden, Neumarkt: 0,34 km2
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8
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42,5 m2
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112.000 Euro bis 200.000 Euro
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Hongkong: 1104 km2
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2500
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441,6 m2
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35 Millionen Euro bis 62,5 Millionen Euro
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Berlin-Mitte05, komplett: 39,47 km2
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116
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340,25 m2
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1,624 Millionen Euro bis 2,9 Millionen Euro
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Berlin-Mitte05, ohne Moabit und Wedding: 22,52 km2
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116
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194,13 m2
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1,624 Millionen Euro bis 2,9 Millionen Euro
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Stuttgart, Neckartor: 100 Meter CityTrees = bei 30 m Straßenbreite circa 3 km2
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circa 33 Mooswände
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90,91 m2
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558.000 Euro07
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Ein CityTree reinigt eine Fläche von 50 x 50 x 50 Meter von Luftschadstoffen.01
Diese Aussage lässt sich aufgrund der obigen Ergebnisse nicht verifizieren. Aussagen zur Filterwirkung können erst gemacht werden, wenn genügend Daten vorliegen12, sagt der Botaniker Martin Nebel, Moos-Experte des Staatlichen Naturkundemuseums in Stuttgart, der vor etlichen Jahren auch die Idee zu der Mooswand hatte.
Kommentar des Lesers PaAllgZ vom 09.03.201707
Die Effektivität derartiger "Weltuntergangs-Verzögerungs-Technologien" ist psychologischer Natur!
Man muss sich nur die Dimensionen vor Augen führen:
In einer 30m breiten Straßenschlucht [Stuttgart, Neckartor] weht ein feintaubbelasteter Luftstrom mit 1m/sec - das sind je nach Straßenbreite rund 30 m3 Luft pro Sekunde.
Eine Mooswand hat eine Grenzschicht von ca. 1-2 cm, auf der eine große Oberfläche mit 23 Quadratmeter Vegetationsfläche ausgebildet wird.
Steht die Mooswand parallel zum Luftstrom, so wird nur ein 1-2 cm dicker Teil des Luftstroms "ausgekämmt", der Hauptstrom von 29,98 Metern strömt vorbei..
Offensichtlich ist die Mooswand eine "zu weit vom End-of-the-Pipe" entfernt, um noch Wirkung zu erzielen.
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Im Allgemeinen sind Moose genügsam und haben eine hohe Trockenheitstoleranz, was ihnen die Erstbesiedlung von Pionierstandorten wie Felsen und Mauern ermöglicht. Möglicherweise spielen sie hier eine wichtige Rolle bei der Bodenbildung.
Regenwasser wird über die gesamte Oberfläche aufgenommen und in und zwischen den Zellen der Moose sowie im Kapillarbereich zwischen den Blättern, Stämmchen und Pflanzen gespeichert. Dieses wird nur langsam durch Verdunstung wieder abgegeben. Durch die Verdunstungskühle und die Luftfeuchtigkeit haben sie einen wesentlichen Einfluss auf das Mikroklima und wirken ausgleichend.
In Hochmooren sind Torfmoose (verschiedene Sphagnum-Arten) die wichtigsten Torfbildner. Torfmoose haben ein extremes Wasserspeichervermögen, das bis zum 20fachen ihres Trockengewichts reichen kann.
Viele Moosarten zeichnen sich durch eine ausgezeichnete Trockenheitstoleranz aus. In Trockenwüsten können sie bis 14 Jahre in lufttrockenem Zustand überdauern. Moose halten auch extreme Temperaturen aus, nämlich Tiefstwerten von minus 30 Grad Celsius oder tiefer, wie sie im Hochgebirge oder der Antarktis vorkommen, oder Bodentemperaturen bis plus 70 Grad Celsius an sonnenexponierten Standorten. Der Lichtbedarf von vielen Moosen ist gering, so dass diese auch bei wenig Tageslicht wachsen können. So können sie auch in dichten, dunklen Wäldern sowie in Höhlen und großen Wassertiefen gedeihen.
Auch wenn Moose in allen Biotopen der Erde vorkommen, so liegt doch ihr Hauptverbreitungsgebiet in Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit. Dies sind in unseren Breiten Wälder und Moore.
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Ausgleich des Wasserhaushalts (besonders in Wäldern und Mooren)08
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Moosrasen schützt Böden vor Erosion.08
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Moospolster sind Lebensraum für Kleinlebewesen wie Käfer, Spinnen, Milben und Würmern. Diese werden durch die Moospolster vor Austrocknung und hohe Temperaturschwankungen bewahrt.08
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Einigen Pflanzenarten dient Moos als Keimbett; für diese sind hier die Bedingungen günstiger als auf nacktem Boden.08
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Aufnahme von Schwermetallen wie Cadmium zusammen mit Wasser und Nährstoffen aus Regen, Schnee und Staub über die gesamte Oberfläche. Größtenteils Speicherung in den Zellwänden, wo sich die Schwermetalle anreichern.08
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Moose können als Bioindikatoren dienen. Ihre Schadstoffkonzentrationen können gemessen und mittels Eichkurven quantifiziert werden.08
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Moose sind gegenüber Fichten großflächiger ausgebildet und weisen eine größere Aufnahmefläche relativ zum Pflanzenvolumen auf.08
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Das Graue Zackenmützenmoos wächst in der Natur auf trockenen und sonnigen Felsen, braucht keine Erde und ist sehr widerstandsfähig.11
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Die genügsamen Moose nehmen im leicht feuchten Zustand am meisten Feinstaub auf. Daher sind sie mit einem textilbasierten Modulsystem unterlegt, das dafür sorgt, dass sie bei wechselnden Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Lichteinfall und Feuchtigkeit optimal versorgt werden.11
Der Wissenschaftler forscht derzeit an einem Testelement, das bereits im November an der vielbefahrenen sechsspurigen Straße Neckartor aufgestellt worden war und ein Feinstaub-Hotspot ist. Erstes Ergebnis: Ohne Bewässerung geht es nicht. Nur mit genügend Wasser erfüllt das Moos seine erwartete Funktion, nämlich den Feinstaub der Luft zu reduzieren. Im Sommer soll die Wand mit einem Beschattungsflies vor zu viel Sonne geschützt werden.
Aussagen zur Filterwirkung können erst gemacht werden, wenn genügend Daten vorliegen.12
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Sauerstoffspender
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Gesundheitsschutz sowohl aus psychologischer (Erholung) als auch aus pathologischer Sicht (z.B. Reinigung der Luft von Verkehrsabgasen, Industrieabgasen, Ruß, NOx [Stickoxide], CO [Kohlenmonoxid] SO2 [Schwefeldioxid] und anderen gesundheitsschädlichen Stoffen)
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Staubfilter
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Lärmminderung
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Schattenspender
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Verminderung von Krankheitsanfälligkeit (Bäume wirken als - Luftbefeuchter und schützen die Schleimhäute vor Austrocknung)
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Klimaverbesserer: Teil der natürlichen Klimaanlage Berlins mit Verdunstungsflächen
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Bindung von CO2 im Holz (Bäume sind Kohlestoffsenken und damit für die
CO2-Bilanz der Erdatmosphäre bedeutsam). Damit leisten sie einen
wichtigen Beitrag zum Klimaschutz
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Windbremse
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Schutz vor Bodenerosion, so dass kein Humus verloren geht, die für das Pflanzenwachstum wertvollste Schicht des Bodens
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Hangsicherung, Bodenlockerung
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Schutz vor Bodenerosion, Austrocknung, Auswaschung, Verschlämmung
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Wasserspeicher
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Bäume an Straßen und in Parkanlagen verschönern das
Erscheinungsbild unserer Stadt
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Lebensraum für Lebewesen, vor allem Insekten wie Käfer, Wildbienen und Schmetterlinge, die im, am oder vom Holz leben
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Biotop für viele Insekten, Vögel und Säugetiere
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Bäume und Sträucher sind ökologische Trittsteine und tragen zum Biotopverbund und so zum genetischen Austausch der Arten und dem Erhalt der Biologischen Vielfalt bei
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Hoher Erlebniswert, z.B. der jahreszeitliche Wandel der Laubbäume fördert die Naturbeobachtung
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Bäume fügen sich in das Werden und Vergehen des biologischen Kreislaufs ein, ohne Abfall, Müll oder Schmutz zu hinterlassen. In diesem Zusammenhang tragen sie zur Boden- und Humusbildung bei.
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Straßenbäume sind Orientierung für den Straßenverlauf
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Wirtschaftliche Bedeutung für die Holzwirtschaft
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Anblick von Bäumen, Sträuchern und Blumen ist erholsam und entspannend.
Leistungen eines einzelnen großkronigen Straßenbaumes
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Ø 30.000 Blätter - Verdunstung: mehrere 100 Liter / Tag
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Tägliche Aufnahme von 10 kg CO2 aus der Luft
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Stündliche Filterung von 4000 m³ Luft
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Reinigung jährlich von über 100 kg Staub
Was kostet eine Baumpflanzung im öffentlichen Raum Berlins?
Durchschnittlich kostet die Pflanzung eines Baumes
rund 1.000 €.
Darin enthalten sind folgende Leistungen:
1. Die Standortüberprüfung und die vorbereitenden
Maßnahmen wie das Entfernen der alten
Wurzelstöcke oder den Bau einer neuen
Baumscheibe
2. Beschaffung des Baumes in der Regel mit einem
Stammumfang von 16-18 cm, 18-20 cm oder 20-25
cm, je nach Baumart, und in der Qualität
"3 x verpflanzt mit Drahtballen",
3. Herstellen der Baumgrube incl. Entfernen des alten
Bodens und Auffüllen der Pflanzgrube mit einem
Substrat,
4. Baumpflanzung,
5. Einbau der Baumsicherung in Form eines
Dreierbocks mit Verlattung, einschließlich Urin- und
Stammschutz oder eines Baumkorbes,
6. mehrjährige Entwicklungspflege.13
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Thema
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Mooswände (CityTree)
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Bäume / Sträucher
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Moose
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Gestalt
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Massiver Baukörper, der der Auffassung von Politiker und Behörden widerspricht, dem Sicherheitsgefühl der Bürger zu entsprechen
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Sträucher werden auf den Stock geschnitten, Bäume gefällt für Sichtachsen und die Sicherheit
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Moose werden aus ökologisch wertlosen, kurzgeschorenen Rasenflächen vernichtet
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Ästhetik
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CityTrees fügen sich in die moderne Bauweise ein. Sie sind sehr dunkel; am Abend verschwinden sie in der Dunkelheit.
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Bäume passen überall hin und sind immer ein schöner Anblick.
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Moose sind für den interessierten Betrachter faszinierend.
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Sicherheit
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Die übermannshohen und drei Meter breiten CityTrees bieten viel Versteckmöglichkeiten für dunkle Elemente
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Hinter einem Stamm kann sich kaum ein Mensch verstecken.
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...
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Filterung von Feinstäuben
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Die Leistungen der CityTrees sind nicht verifizierbar, sondern erscheinen als unbewiesene Behauptungen.
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Ein einzelner großkroniger Baum filtert stündlich 4000 m³ Luft. Das entspricht 96.000 m³ pro Tag oder 35,04 Millionen m³ pro Jahr.
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...
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Schattenspender
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CityTrees werfen kurze Schlagschatten.
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Bäume verbreiten lichten Schatten in einem großen Umkreis.
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...
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Wasserbedarf
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CityTrees benötigen die regelmäßige Versorgung mit Wasser, um den erhofften Erwartungen vielleicht entsprechen zu können
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In Trockenperioden wäre es sinnvoll, Bäume zu gießen, was jedermann leisten kann. Sie suchen allerdings auch selber nach Wasser, indem sie tiefer wurzeln.
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Natürlich vorkommende Moose speichern Wasser und geben es in trockenen Perioden an die Umgebung und die Luft ab. Vertrocknen sie selbst, so erholen sie sich sofort bei Regen. Sie puffern Starkregenereignisse ab, da sie Wasser in Sekundenbruchteilen aufnehmen und speichern können.
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Kosten
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Ein CityTree kostet in der billigsten Version ohne extra technischem Schnickschnack 14.000 Euro. Daran schließen sich Folgekosten für die Wartung (Wassergaben / Technik) an.
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Ein Baum kostet 1.000 Euro, alles inklusive. Für den Preis der Anschaffung eines einzigen CityTrees können mindestens 14 Bäume gepflanzt werden, deren Ökosystemdienstleistungen bewiesen und umfangreicher als die der CityTrees sind.
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Moose sind kostenfrei. Im Allgemeinen siedeln sie sich an geeigneten Standorten allein an.
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Herstellung und Entsorgung
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CityTrees brauchen Stahl, Plastik und seltene Metalle in der Herstellung, die nach längstens 20 Jahre Lebenszeit teuer entsorgt werden müssen und sowohl in der Herstellung als auch in der Entsorgung die Umwelt belasten.
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Bäume sind natürlicher Teil der Umwelt. Sie haben unter anderem einen hohen ökologischen Wert. Sie tragen zum Erhalt der Lebensqualität bei. Es fällt kein Müll, Abfall oder Ähnliches am Ende eines Baumlebens an; sondern im Gegenteil: Als Kleinlebensraum wird er immer wertvoller, je älter er wird.
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Moose sind natürlicher Teil der Umwelt. Sie sind Keimwiege für andere Pflanzen und ökologische Nische für viele Tiere.
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Wirtschaftliche Bedeutung
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CityTrees verursachen vor allem Kosten, können aber aber als Werbetafeln genutzt werden. Das erhöht allerdings den Anschaffungspreis.
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Bäume können wirtschaftlich in verschiedenster Weise genutzt werden.
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Moose werden u.a. in der Floristik zur Verschönerung von Blumenarrangements eingesetzt.
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Der CityTree, die dunkle Mooswand, die im Halbdunkel aus wenigen Metern Entfernung nicht mehr erkennbar ist, unterstützt keinesfalls das Sicherheitsgefühl. Dieses den Menschen zu geben, wird von Verwaltung und Behörden als Grund genannt, ganze Parkanlagen auf den Stock zu schneiden oder die Sträucher gleich ganz zu roden. Hinter dem übermannshohen Baukörper von drei Metern Breite können sich mehrere Personen gleichzeitig verbergen.
Lebende Pflanzen werden in Technik eingebunden. Die Moose werden nach dem Prinzip der Massentierhaltung eingesetzt, die lediglich als Fleischlieferanten zu fungieren haben. Es wird möglicherweise übersehen, dass es sich um lebendige Wesen mit speziellen Ansprüchen und Bedürfnissen handelt, die nicht reine Feinstaubfilter sind.
Interessenten erwarten, dass CityTrees bestimmte technische Leistungen vollbringen und so zur Problemlösung der Umweltverschmutzung beitragen. Dadurch soll die durch Luftverschmutzung erhöhte Todesrate zurückgehen.
In der Bewerbung der CityTree werden keine nachvollziehbaren (verifizierbaren) Berechnungen angestellt, sondern eher nach dem Prinzip Hoffnung Werte in der Werbung und der Berichterstattung vorgegaukelt.
Zudem bleibt die Ökobilanz in Herstellung und Entsorgung nach spätestens 20 Jahren unberücksichtigt.
Festgestellt wird in der vorliegenden Betrachtung der der Autorin verfügbaren Fakten, dass CityTrees unter bestimmten Umständen zu Luftfilterleistungen in der Lage sind, jedoch in der Abwägung aller Fakten eben doch eher ein technisches Gerät sind und die Gesamtheit der Ökosystemdienstleistungen von Bäumen, die nicht allein auf Filterfunktionen reduziert werden dürfen, und natürlich vorkommenden Moosen in vielen Punkten nachstehen.
Daher können CityTrees nicht als Quasi-Allheilmittel gegen die Luftverschmutzung angesehen werden, sondern lediglich als ergänzende Maßnahme, wenn eine natürliche Begrünung von Flächen, Dächern und Fassaden nach Erwägung aller Möglichkeiten nicht möglich oder nicht ausreichend ist, z.B. auf Flughäfen.
Die Wirksamkeit der Mooswände, der sogenannten CityTrees muss sich noch erweisen, die der Bäume, Parks mit viel unterschiedlichem Grün wie Sträucher und Moos an Bäumen und auf dem Boden, Fassaden- und Dachbegrünung ist bereits gesichert. Grün in seiner unterschiedlichen Ausprägung verschönert nicht nur das Stadtbild und wirkt günstig auf die menschliche Psyche, sondern absorbiert auch Schall. Für Schallschutz sind die meisten Menschen dankbar. Ist das, was neu, teuer und technisch ist, wirklich immer das beste?
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01 Nina Trentmann, Hongkong, 23.4.2016: Anti-Smog-Technik. Diese genialen Quadrat-Bäume sollen Smog wegfiltern
https://www.welt.de/wirtschaft/article154677312/Diese-genialen-Quadrat-Baeume-sollen-Smog-wegfiltern.html
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02 Daniela Becker: Mooswände gegen dicke Luft
https://enorm-magazin.de/mooswaende-gegen-dicke-luft#
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03
Ruth Herberg: "City Tree". Künstliche Bäume sammeln CO2 ein.
http://www.wiwo.de/technologie/green/living/city-tree-kuenstliche-baeume-sammeln-co2-ein/13988458.html
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04
https://de.wikipedia.org/wiki/City_Tree
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05
https://www.redbulletin.com/de/de/innovator/city-tree-gegen-luftverschmutzung-in-stadten
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06
N.N., 3.3.2016: Green City Solutions macht saubere und kühle Luft – profitabel
http://www.cebit.de/de/news/green-city-solutions-macht-saubere-und-kuehle-luft-profitabel.xhtml
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07
Sascha Karberg: Feinstaubbelastung. Moos gegen Mief
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/feinstaubbelastung-moos-gegen-mief/19490652.html
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08 Farne und ökologische Bedeutung
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09 Silvana Steiniger: Mit Moos was los: Oslo setzt auf lebendige Luftfilter. Formschön, nützlich, sauber. Der CityTree. 9.10.2015
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10 Sandra Kirchner: Die Mooswand soll's richten. Autos haben Stuttgart reich gemacht, jetzt vergiften Feinstaub und Stickoxide die Stadtluft. Das Graue Zackenmützenmoos soll Linderung bringen. movum Stadtökologie. 2/2016
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11 itvDenkendorf: Presseinformation: Lebende Wände sorgen für saubere Luft. Feinstaub-schluckende Moose auf der Landesgartenschau in Öhringen
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12 http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.zackenmuetzenmoos-gegen-feinstaub-mooswand-am-neckartor-in-stuttgart-steht.3a693f30-067a-46d6-a459-eb2f8bc32e6b.html
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13 baumspenden.pdf / Informationen zu Baumspenden für Berlin
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